Grabmal des Johanniterordenkomturs Truchsess von Rheinfelden (Friedhof Affaltrach)

Eichelberger Straße, Obersulm-Affaltrach

© Harry Murso

Der letzte Ordensherr in Affaltrach

Seine Regentschaft

Im Jahr 1787 war Franz Conrad Josef Freiherr Truchsess von Appenweier und Rheinfelden durch den Johanniterorden zum Komtur von Affaltrach ernannt worden. Mit dem Tagesbefehl Kaiser Napoeleons I. vom 19. Dezember 1805 (siehe Ortsrundgang Schloss Affaltrach / Bericht: "Die Johanniter als Ortsherrschaft ab 1406 ") endete die Herrschaft der Johanniter. Affaltrach, wie der gesamte Besitz des Ordens im Lande, wurde im Zuge der sog. Säkularisation unter Kurfürst Friedrich (dem nachmaligen König Friedrich I.) Württemberg einverleibt. Der letzte Komtur Truchsess von Rheinfelden konnte in Affaltrach verbleiben. Er wurde bis zu seiner Pensionierung 1809 königlicher Subprior und blieb bis dahin auch Patrimonialherr. Durch einen Abfindungsvergleich mit Württemberg behielt er die Komturgebäude und den landwirtschaftlichen Besitz. Er verstarb am 25. Mai 1826 im Alter von 89 Jahren.

Das Grabmal

Vom unteren Friedhofseingang her gesehen steht das Grabmal auf dem linken, dem früher katholischen Teil des Friedhofs. Das 1,40 m hohe, aus Sandstein gefertigte quadratische Grabmal steht auf einem Sockel. Es wird auf allen vier Seiten jeweils durch einen Sandsteingiebel überragt. Darunter befinden sich Schmuckornamente. Auf der Giebelspitze steht ein Urnengefäß. Die Inschriften auf dem Grabmal lauten:

Ostseite: "Der Hochseelige war geboren den 2. Juni 1737 zu Appenweiher im Elsas / ist gestorben den 25. Mai 1826 am hohen Fronleichnamstag = feste unseres Heilands."

Südseite: "Hier ruhet Franz Konrad Joseph Freihherr Truchsess von Rheinfelden. Groß = Bailli des hohen Johanniter = Ordens, Subprior der württembergischen Ordens Commenden und Comenthur der Praebenden Hall und Affaltrach"

Westseite: "Wer den Hochseligen kannte verehrte ihn: sein Andenken wird fortleben. Sanft ruhe im Herrn seine Asche."

Nordseite: Keine Inschrift