Rundgang Eichelberg
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Obersulm-Eichelberg
Der Friedrichshof liegt oberhalb von Eichelberg auf einem Plateau, das die Ausläufer der Löwensteiner Berge und des sogenannten Burgfriedens an dieser Stelle bilden.
Der kaiserliche Rat und Ritterrat Friedrich von Weiler errichtete das Hofgut 1799 als Maierei und gab ihm seinen Namen (OAB 1861 S. 214)
„Johann-Friedrich, genannt Haas, geb. 21. Januar 1759, übernimmt nach dem Tode des Vaters das Gut Friedrichshof in eigene Verwaltung, hatte große Liebhaberei an Schäferei, pachtete Weider bei Gmünd, pachtete auch die bedeutende Schäferei von Breitenauer Hof, hatte aber das Unglück, im Jahre 1817 für ungefähr 20000 fl Schafe meist spanischer Rasse durch eine Seuche einzubüßen“.
Der Friedrichshof blieb bis ins 20. Jahrhundert im Besitz der Herren von Weiler. Die Markung des Hofes war ein sogenanntes Filial von Weiler. Sie lag inmitten der Eichelberger Markung, gehörte jedoch steuerlich zu Weiler.
»Der Friedrichshof, ein Hof mit nur 7 Einwohnern, liegt 3/16 Stunden nordöstlich von Eichelberg (...) Ein stattliches Wohngebäude, mit zwei Oekonomiegebäuden, Hof und Garten umgeben, dient dem Pächter (und dem gutsherrl. Förster) zum Wohnsitz, der das ca. 180-190 Morgen große Gut rationell bewirthschaftet und die Dreifelderwirthschaft einhält. Reps und Obst gedeihen hier vorzüglich.*
"Der Hof ist ein Filiale von Weiler. Seine Schulkinder aber sind seit 1841 außer dem Confirmations-Unterricht - der näheren Schule Eichelberg zugetheilt."
(OAB Weinsberg 1861)
1852 beantragten die beiden Familien auf dem Hof- Domainepächter Johannes Michael Frisch und Revierförster Ziehel - beim Oberamt, Sicherheitshunde halten zu dürfen. Vom Gemeinderat wird dazu anerkannt, »daß zwar das Wohnhaus des Bittstellers (Frisch), das nur von einer Familie bewohnt wird, von dem ersten Nachbarhaus (Ziehel) in gerader Linie gemessen 6' entfernt ist, daß aber die Oertlichkeit einer schnelleren Verbindung mit den benachbarten Wohnsitzen (in Eichelberg) bedeutende Hindernisse in den Weg legt, überhaupt die Wohnung des Bittstellers ganz abgelegen ist. In Betracht, daß dieselbe dem Dieb stahle sehr ausgesetzt ist, was auch der Umstand beweißt, daß der Bittsteller schon 3 mal bestohlen worden ist, und in Betracht, daß ein Hund, den Bittsteller in Besitz hat, nicht nur zu dessen eigener Sicherheit, sondern auch zu der des ganzen Ortes gereicht, ein Sicherheitshund für den Bittsteller als nothwendig erkannt und beschlossen: Das Gesuch des Bittstellers nach Kräften zu befürworten. (GA Obersulm EB 9, S. 167)
Grundstücke und Gebäude wurden "in Folge des Gesetzes vom 18. Juni 1849" der Eichelberger Markung zugeteilt (GA Obersulm EB 109 Steuerbuch Friedrichshof). Das Gut wurde damit gegenüber der Gemeinde Eichelberg steuerpflichtig. Rechtsstreitigkeiten in diesem Zusammenhang wurden wohl erst 1852/53 beigelegt.
Anfang der 1940er Jahre: Brigitta von Preussen geborene Dallwitz-Wegner (1939–2016) verbrachte ihre Kindheit auf dem Friedrichshof. Sie war seit 1982 verheiratet mit Michael Prinz von Preußen (1940–2014), eines Urenkels von Kaiser Wilhelm II.
Aus Wikipedia:
Die Familie von Weiler blieb bis ins 20. Jahrhundert Besitzer des Friedrichshofs. 1962 erbaute die Nürtinger Samariterstiftung neben dem Hof ein Pflegeheim für alte Menschen mit psychischen Erkrankungen, das 1993/94 wieder geschlossen werden musste.[1] Ein Waldstück neben dem Pflegeheim diente ihm zeitweise als Friedhof.[2] Heute beherbergen die Gebäude des ehemaligen Altenpflegeheims eine Zweigstelle der Behinderteneinrichtung Lichtenstern, die hier für rund 80 geistig behinderte Bewohner stationäres Wohnen und außerdem seit 2004 Kurzzeitwohnen anbietet.[3][4] Seit 2003 findet hier jährlich das Friedrichshoffestival statt, bei dem neben einer Band der Bewohner auch bekannte Musikgruppen auftreten und das mehrere hundert Besucher anzieht.[5]
Der Hof selbst diente zunächst als Pflegerinnenwohnheim, dann als Heim für schwererziehbare Mädchen. Seit dem 1. November 1979 ist hier und in zwischenzeitlich errichteten weiteren Gebäuden eine Stätte zur Rehabilitierung Drogenabhängiger untergebracht, die zunächst von der Drogenhilfe Tübingen getragen wurde, heute als Fachklinik Friedrichshof firmiert und vom Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation getragen wird.[6][7] Über 3500 Patienten wurden seitdem behandelt.[8] Der Klinik mit 48 Beschäftigten,[8] die 60 Patienten beiderlei Geschlechts Plätze für eine bis zu zehnmonatige Rehabilitation bietet, ist ein Kleinstkinderheim für bis zu 10 Kinder der Patienten angeschlossen.[9] Eine klinikeigene Bioland-Gärtnerei führt die landwirtschaftliche Tradition des Friedrichshofs fort.[10]
1956 Der Gutshof Friedrichshof bei Obersulm, Kreis Heilbronn wird von der Samariterstiftung erworben
1958 Der Friedrichshof wird als Mädchenheim bzw. „Heim für milieugeschädigte, erziehungsschwierige junge Mädchen“ geführt
1961 Auf dem Gelände des Friedrichshofes wird das erste Pflegeheim der BRD für alte Menschen mit psychischen Erkrankungen eingeweiht
1966 Das Mädchenheim Friedrichshof erhält Neubauten
1970 Der Ausbau des Altenpflegeheimes Friedrichshof erfolgt