Sehenswertes in Eschenau

Ehemalige Synagoge Eschenau

Treutlinger Straße 9, Obersulm-Eschenau

Differenzen um die Synagoge 

Zwischen den Eschenauer und Affaltracher Juden kam es immer wieder zu Differenzen um die Synagogenbenutzung. 1795 konnte schließlich ein Grundstück in der Reitgasse 4, heute Treutlinger Straße 9, zum Bau einer Synagoge erworben werden. Der Vertrag wurde vom Lehrensteinsfelder Rabbiner und neun Eschenauer Juden unterschrieben. In einem zweistöckigen Wohnhaus sollte der erste Stock als Synagoge, der untere Stock als Wohnung des Vorsängers und Schullehrers und gleichzeitig als Schulraum für die israelitische Konfessionsschule dienen. Im Keller befand sich die Mikwe. Die Synagoge wurde 1797 fertiggestellt.

Der Türsturz des Eingangs zur Synagoge zeigte noch bis in die 1980er-Jahre neben der Jahreszahl 1797 eine hebräische Inschrift, die an ihre frühere Bestimmung erinnert:
יובן שלמה את הבית – „Und Salomo baute das Haus“ (sc. den Tempel; 1. Könige 6,14). Die zusätzlichen hebräischen Buchstaben ergeben mit denen, die durch einen Punkt gekennzeichnet sind, das Erbauungsjahr nach dem hebräischen Kalender.
Die Neuorganisation der israelitischen Religionsgemeinden in Württemberg 1832 teilte die jüdische Gemeinde Eschenau als Filiale der jüdischen Gemeinde Affaltrach zu. Da die Eschenauer Juden jedoch vor allem die möglichen finanziellen Belastungen bei einem Synagogenneubau in Affaltrach befürchteten, protestierten sie energisch. 1834 wurde ihnen dann ein eigener Filialgottesdienst zugestanden. Ein 1839 erfolgter Umbau der Synagoge ermöglichte die Aufstellung weiterer Männerstühle. 1843 gehörten zum Inventar sechs Torarollen, je 26 Betpulte sowohl für die Männer als auch für die Frauen, eine Kanzel, eine Bima (Vorlesepult) sowie die Bekleidung der Zehngebetsrollen und der Bima.
1849/50 wurde die Verbindung zwischen den Gemeinden Eschenau und Affaltrach wieder gelöst, nachdem 1847 ein Vertrag über die Beteiligung der Eschenauer Juden am Synagogenneubau in Affaltrach zustande gekommen war.

(Quelle: Samuel Jakob Stern, Jüdischer Kulturweg HeilbronnerLand)


Ausführliche Informationen und Lichtbilder zur ehemaligen Synagoge Eschenau

... zur Verfügung gestellt durch das Kreisarchiv Heilbronn, erhalten Sie unter Die Synagoge Eschenau (juedischer-kulturweg-heilbronnerland.de)


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