Eigenen Rundgang planen
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Eberstädter Straße 7, Obersulm-Sülzbach
Sülzbach (Sulcibach), 1037 im Öhringer Stiftungsbrief erstmals erwähnt, hatte eine wechselvolle Geschichte, wobei das Dorf nicht festes Eigentum einer Adelsfamilie war, sondern eine Vielzahl von Herrschaften erlebte. Beispielweise hatte das Kloster Lichtenstern 1276 beträchtlichen Besitz, darunter auch die Mühle. 1345 wird zum erstenmal das Kloster Schöntal in der Ortsgeschichte erwähnt. Das Kloster Schöntal wurde 1157 von Wolfram von Bebenburg gestiftet. Bis weit in die Neuzeit hinein spielte das Kloster unter den Grundherren in Sülzbach eine bedeutende Rolle. Als Beispiel sei die Annahmestelle für die Zehntabgaben, bis zur Auflösung des Klosters 1802/03 (bspw. auch aus Willsbach) genannt oder auch der Betrieb der Dorfkelter.
Weitere bedeutende Grundherren waren in Sülzbach bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts die Herren von Weinsberg. Aber auch der Haller Bürger Hans Smaltrew hatte Besitz, wie auch Heilbronner Bürger, das St. Klarakloster Heilbronn, der Herzog von Württemberg oder Pfalzgraf Otto von Mosbach und einige andere mehr. Ein ortsansässiger Grundherr konnte sich im Mittelalter in Sülzbach nicht etablieren. Überliefert ist nur der Name Hans Schwarz, der Grundbesitz außerhalb des Dorfes hatte.
Bauliche Substanz aus der damaligen Zeit ist allerdings nicht mehr erhalten, zumal große Teile des Dorfes im Bauernkrieg den Flammen zum Opfer fielen. Durchziehende Truppen und die Pest hinterließen 1634 ebenfalls ihre Spuren. Den ältesten Hinweis findet man am Pfarrhaus (1561). Am Gebäude Schöntaler Klosterhof findet man an einem verzierten Balken die Jahreszahl 1698. Die Häuserzeilen in der Eberstädter Straße gehörten aber schon um 1500 zu den ältesten im Ort. Die heute sichtbaren Fachwerkhäuser wurden jedoch erst im 1700 Jahrhundert erbaut. Am Kellerabgang des Klosterhofes weißt eine Inschrift auf den Bauherrn hin. "Erbaut von GEORG MEICHAEL HERRMAN 1724 (T/S) SCHULTHEIS." In alten Ortschroniken wurde der Namen auch mit "Michael Hörrmann" benannt. Das mag darauf zurück zu führen sein, dass es seinerzeit keine allgemeinverbindlichen Schreibweisen gab. Der Überstrich über dem Buchstaben E deutet auf die Aussprache Ö hin. Die Schreibweise Meichael könnte ein Steinmetzfehler sein, zumal viele Steinmetze zu der Zeit auch nicht lesen konnten.
Das Wappen in der Inschrift zeigt ein Lamm mit einem Kreuz und einer Fahne. Es handelt sich hierbei um eine alte christliche sympolische Darstellung (Christus das Lamm Gottes), die auch in vielen Kirchen zu finden ist. DAs Wappen verdeutlich die Nähe des Bauherrn zum Kloster Schöntal.
Den älteren Sülzbachern ist das Gebäude noch als Bauernhof bekannt, bevor der Wimmentaler Bauunternehmer Franz Riedmüller 1977 das Gebäude erwarb und aufwendig sanierte. Anbauten wurden städtebaulich vertretbar angebracht. Seit dieser Zeit wird das Gebäude als Senioren- und Pflegeheim genutzt. Ein zwischenzeitlich betriebenes Restaurant gibt es nicht mehr.